Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz? Beim Mann ist es gar die Nummer eins. Die Prostata ist auch unter dem Namen Vorsteherdrüse bekannt. Genauso wie Glied oder Hoden gehört sie zu den Geschlechtsorganen, nur eben im Verborgenen, wie etwa Samenleiter und Co. Vielleicht ein Grund, warum man der Prostata relativ wenig Beachtung schenkt. Dabei produziert sie einen Teil der Samenflüssigkeit. Gesteuert wird sie durch das Hormon Testosteron. Zu finden ist sie gleich unterhalb der Harnblase. Sie umschliesst den Harnleiter und ist vom Arzt bei Vorsorgeuntersuchungen am besten durch den Anus zu ertasten. Soweit die Theorie.
Prostatakrebs und die Folgen
Ein Karzinom an der Prostata ist nicht nur unangenehm, sondern es kann zudem auch lebensbedrohend werden – wie jede andere Krebserkrankung auch, wenn man sie nicht behandelt. Und wie bei allen Krebserkrankungen ist es auch in diesem Fall am besten, wenn man ihn so früh wie möglich erkennt und behandelt. Denn Prostatakrebs ist in den meisten Fällen sehr gut heilbar. Bei Vorsorgeuntersuchungen des Mannes ist die Untersuchung der Prostata somit ein Fixpunkt. Der Urologe wird, wenn kein begründeter Verdacht auf eine Erkrankung vorliegt, eine erste Untersuchung vornehmen, indem er die Grösse der Prostata durch den Anus ertastet. Das empfinden viele Männer als etwas unangenehm, verursacht aber weder Schmerzen noch anderweitige Komplikationen. Sollte es Auffälligkeiten geben, wird zu bildgebenden Untersuchungsmethoden übergegangen – etwa Ultraschalluntersuchung oder Computertomografie. Sollte sich zeigen, dass ein Tumor (eine von der Regel abweichende Schwellung) vorhanden ist, muss dem auf den Grund gegangen werden. Denn es gibt gutartige und bösartige Tumore. Und diese brauchen unterschiedliche Behandlungen.
Das TRUS-Verfahren zur Abklärung während einer Biopsie
Um mehr über den Tumor herauszufinden, wird eine sogenannte systematische Zufallsbiopsie durchgeführt. 10 bis 14 Gewebeproben werden entnommen und im Anschluss analysiert. Parallel dazu wird eine Ultraschall-Kontrolle durchgeführt, wobei ein fingerdünner Ultraschallkopf rund 5 cm in den After geführt wird. Auf diese Art und Weise wird die Prostata nämlich durch den Enddarm sichtbar gemacht. Weil man dieses Vorgehen transrektale Ultraschall-Biopsie nennt, kürzt man dieses Verfahren als TRUS ab.
Heutzutage wird die Biopsie übrigens durch das Rektum hindurch durchgeführt. Auf Wunsch kann man aber auch die aufwändigere und infektärmere perineale Prostatabiopsie verlangen. Beispielsweise, um die geringe Infektgefahr von rund 5% weiter zu senken. Dann wird durch die Haut am Damm hindurchgestochen. Diese Untersuchungen werden unter lokaler Betäubung durchgeführt. Deshalb empfinden Männer sie als wenig unangenehm. Besondere Risiken bestehen ebenfalls keine. Selten ist eine Biopsie „angenehmer“ als in diesem Fall. Und sie kann über Leben und Tod entscheiden…